Der Gugelhupf ist ein weltweit beliebtes Gebäck. Seine faszinierende Geschichte reicht bis ins alte Ägypten und ins Römische Reich zurück. Seither trägt er in verschiedenen Kulturen und Regionen unterschiedliche Namen und existiert in unzähligen Varianten wie Marmorkuchen, Napfkuchen, Bundtkuchen oder Wiener Gugelhupf. Für seine Herstellung sind bestimmte Techniken erforderlich, von der Auswahl und Vorbereitung der Backform bis hin zur Garprobe und dem Auftragen einer Glasur. Die charakteristische Backform des Gugelhupf ist hierbei nicht nur entscheidend für seine Optik sonder auch funktional. Obwohl der Gugelhupf besonders eng mit Österreich, Deutschland und Frankreich verbunden ist, gibt es weitere Interpretationen des Gugelhupfs in vielen Teilen der Welt.
Ursprung des Gugelhupfs
Bereits vor mehreren tausend Jahren wurden in Ägypten und bei den Römern Backwaren hergestellt, die dem Gugelhupf sehr ähnlich waren. Die Formen, die aus den damaligen Materialien wie Bronze oder Kupfer hergestellt wurden, ähnelten den heutigen sehr. Schon zu dieser Zeit schätzte man die backtechnischen Eigenschaften der Gugelhupfform ebenso wie das appetitliche Aussehen des Gebäcks. Durch Legenden, die historisch nicht sicher belegt sind, ist der Gugelhupf auch in den letzen Jahrhunderten nicht in Vergessenheit geraten. Sowohl Kaiser Franz Joseph I. als auch die französische Königin Marie Antoinette werden oft in Verbindung mit ihm gebracht. Ebenso viele Ansätze lassen sich finden, um seinen Ursprung zu erklären. So deutet der Name auf eine mittelalterliche Kopfbedeckung und ein Gebäck hin. Denn der Name Gugelhupf leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort “gugel” für Haube und “hopf” für ein Hefegebäck ab. Obwohl der Gugelhupf vor allem mit Österreich, Deutschland und Frankreich verbunden ist, gibt es ähnliche Backformen auch international, z.B. als Bundt Cake in den USA.
Varianten des Gugelhupfs
Den Gugelhupf gibt es in vielen Varianten, die je nach Region und Anlass variieren und daher auch unterschiedliche Namen tragen. Je nach Region wird er Napfkuchen, Bundtkuchen oder Rodonkuchen genannt. In der Regel wird er aus einer Sandmasse oder einem gerührten Hefeteig hergestellt. Häufig wird er mit Gewürzen wie Vanille, Zitrusfrüchten oder Kakaoerzeugnissen aromatisiert und mit Nüssen oder Trockenfrüchten verfeinert. Obwohl die meisten Rezepte süß sind, gibt es auch herzhafte Varianten, die z. B. Käse oder Kräuter enthalten. Nach dem Backen wird der Gugelhupf fast immer mit einer Glasur aus Puderzucker oder Kuvertüre überzogen.
Aus Sandmasse
Der Gugelhupf aus Sandmasse besticht durch seine lockere, luftige Krume. Die wohl bekannteste Variante ist der Marmorkuchen, der aus einer leichten Sandmasse unter Zusatz von Triebmitteln hergestellt wird.
Aus Hefeteig
Der Gugelhupf aus Hefeteig ist ein schwerer Hefeteig mit hohem Ei- und Fettgehalt, der wie eine Sandmasse durch Rühren hergestellt wird. Die bekannteste Variante ist der Wiener Gugelhupf mit Rosinen und Inländerrum.
Herstellung des Gugelhupfs
Unabhängig davon, aus welchem Teig oder welcher Masse ein Gugelhupf hergestellt wird, ist die richtige Vorbereitung und Backtechnik entscheidend um einen perfekten Gugelhupf ohne Backfehler zu erhalten.
- Backform – Die Backform gut vorbereiten, damit sich der Kuchen nach dem Backen leicht aus der Form lösen lässt. Butter zerlassen und die Form damit großzügig ausstreichen. Anschließend mit Mehl, Paniermehl oder gemahlenen Nüssen bestäuben. Die Form nur zu zwei Dritteln mit Teig füllen, da der Teig beim Backen aufgeht und sonst überläuft.
- Garprobe – Um zu prüfen, ob der Gugelhupf durchgebacken ist, ein Holzstäbchen in die Mitte des Kuchens stecken. Bleibt kein Teig am Stäbchen haften, ist der Kuchen fertig.
- Auskühlen – Nach dem Backen den Gugelhupf ca. 10 Minuten in der Form auskühlen lassen. Das erleichtert das Lösen und stabilisiert die Kruste.
- Glasur – Wenn der Gugelhupf vollständig ausgekühlt ist, wird er meist mit einer Glasur überzogen. Dies verleiht dem Gebäck einen besseren Geschmack, eine bessere Frischhaltung und eine ansprechende Optik.
Backformen für Gugelhupf
Genauso, wie es unterschiedliche Namen für den Gugelhupf gibt, existieren auch unzählige Back-Formen. Die typische Gugelhupfform ist eine Kranz- oder Ringform mit Rillen sowie einer zentralen Röhre in der Mitte, einem sogenannten Kamin. Diese besondere Form hat backtechnische Funktionen. Die Rillen sowie die zylindrische Form mit dem mittigen Kamin sorgen für ein gleichmäßiges Backen des Teiges. Ohne die Aussparung in der Mitte bestünde das Risiko eines unvollständig gebackenen Zentrums.
Traditionelle Gugelhupfformen waren aus schwerem Gusseisen, Kupfer oder Keramik gefertigt. Diese Materialien halfen dabei, die Wärme gleichmäßig zu verteilen und sorgten für ein gleichmäßiges Backergebnis. Heute sind Gugelhupfformen auch aus Aluminium, Silikon und insbesondere aus antihaftbeschichtetem Material und in der Regel mit einem Durchmesser von 22cm oder 24cm erhältlich.
Interpretationen des Gugelhupfs
Die Gugelhupfform ist aufgrund ihrer charakteristischen Form und ihrer Fähigkeit, Kuchen gleichmäßig zu backen, in vielen Kulturen beliebt. Hier sind einige traditionelle Backwaren, die als Gugelhupf oder einer ähnlichen Form gebacken werden:
- Österreich – Altwiender Patzerl, Wiener Gugelhupf
- Deutschland – Marmorkuchen
- Amerika – Bundt Cake
- Balkanstaaten – Kuglóf
- Frankreich – Savarin, Kouglof
- Tschechoslowakei – Bábovka