Vanille wird aus den Orchideen der Gattung Vanilla gewonnen, die in tropischen Regionen gedeihen. Die meist angebaute und verwendete Sorte ist Vanilla planifolia, die in Ländern wie Madagaskar, Réunion, Tahiti, Mexiko, Indien, Indonesien und Uganda angebaut wird. Die meisten Vanilleblüten müssen von Hand bestäubt werden, da der natürliche Bestäuber, die Melipona-Biene, sehr selten ist. Nach der Bestäubung durchläuft die Vanilleschote einen aufwendigen Fermentationsprozess, der viel Arbeitsintensität und Zeit erfordert. Dies trägt dazu bei, dass Vanille eines der teuersten Gewürze auf dem Markt ist. Dennoch sind ihre unvergleichlichen Aromen den hohen Preis wert und verleihen zahlreichen Süßspeisen und Backwaren eine besondere Note. Lerne in diesem Artikel wie du Vanille und ihre verschiedenen Produkte in deinem Backwaren verwendest.
Aromaprofil
Vanille ist ein vielseitiges Gewürz, das für seinen reichen, süßen und warmen Geschmack und sein unverwechselbares Aroma bekannt ist. Das Aroma von Vanille entwickelt sich während des Fermentationsprozesses der Vanilleschoten, der durch die Freisetzung von Enzymen und Mikroorganismen ausgelöst wird. Vanillin ist dabei die wichtigste Aromakomponente in Vanille und macht etwa 80-85% des Vanillearomas aus. Es ist für den charakteristischen Geschmack und das Aroma von Vanille verantwortlich.
- hat einen süßlichen, warmen, floralen und holzigen Geschmack
- Haupt-Aromastoff ist das Vanillin, ein Phenol
Vanillesorten
Die bekannteste Vanillesorte ist die Bourbon-Vanille, die auf den Inseln Madagaskar, Réunion und den Komoren angebaut wird. Neben der Bourbon-Vanille gibt es noch weitere Sorten wie die Tahiti-Vanille, die mexikanische Vanille und die indonesische Vanille. Jede dieser Sorten hat ihre eigenen Eigenschaften wie Aroma, Farbe und Größe. So ist die Tahiti-Vanille etwas fruchtiger im Geschmack und hat eine helle Farbe, während die indonesische Vanille für ihre dicken, fleischigen Schoten bekannt ist.
Bourbonvanille
- Orchideenart: Vanilla planifolia
- Aroma: bekannt für ihr reiches, süßes Aroma
- Herkunft: hauptsächlich auf Madagaskar und den umliegenden Inseln
- Besonderheit: sie macht 80% der erhältlichen Vanille aus
Tahitivanille
- Orchideenart: Vanilla tahitensis
- Aroma: fruchtig, blumig, leicht süßlich mit dem intensivsten Aroma
- Herkunft: Tahiti und andere Inseln im Südpazifik
- Besonderheit: ist die teuerste Vanille der Welt
Mexikanische Vanille
- Orchideenart: Vanilla planifolia oder Vanilla pompona
- Aroma: würzig, erdig, leicht bitter aufgrund von Eugenol-Gehalt
- Herkunft: Mexiko, Zentral- und Südamerika
- Besonderheit: geringer Vanillin-Gehalt, aber dafür Eugenol
Indonesische Vanille
- Orchideenart: Vanilla planifolia oder Vanilla fragrans
- Aroma: erdig, würzig, holzig
- Herkunft: Indonesien
- Merkmale: hoher Vanillin-Gehalt
Vanilleprodukte
Vanille ist aufgrund der hohen Produktionskosten oft teuer und wird daher häufig durch künstliche Aromen wie Vanillin ersetzt. Um sicher zu sein, dass man im Supermarkt nur echte Vanille kauft, ist ein Blick auf die Bezeichnung wichtig. Steht auf dem Etikett “Natürliches Vanillearoma”, enthält das Produkt zu 95 Prozent echte Vanille. “Vanilleextrakt” hingegen muss zu 100 % aus echter Vanille bestehen. Wird der Begriff “natürliches Aroma” verwendet, werden andere natürliche Stoffe verwendet, fehlt der Zusatz “natürlich”, wurde das Vanillearoma synthetisch hergestellt.
Vanilleschote
- ist die fermentierten Frucht der Orchideenpflanze
Vanilleextrakt
- ist zu 100% gemahlene Vanille
- wird häufig auch als Paste angeboten
Vanillezucker
- ist eine Mischung aus Zucker und künstlichem Vanillearoma, meist Vanillin
- du kannst dir aber selbst echten Vanillezucker herstellen, indem du Vanilleschoten in einem Glas mit Zucker aufbewahrst
Vanillin
- Vanillin ist sowohl ein künstliches Aroma als auch ein natürlicher Bestandteil von echter Vanille
- wird der Begriff auf Produkten verwendet, ist fast immer das künstliches Aroma gemeint
- es wird aus verschiedenen Quellen gewonnen, wie z.B. aus Kiefernholz
- es wird als Ersatz für echte Vanille verwendet, da es ein ähnliches Aroma hat, aber wesentlich kostengünstiger ist
Vanille in Backwaren
Damit das Aroma von Vanilleschoten nicht verloren geht, sollten sie kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Wenn es um die Verwendung von Vanille in Backwaren geht, gibt es mehrere Optionen, abhängig davon, welche Form von Vanille zur Verfügung steht. Persönlich bevorzuge ich die Verwendung von Vanilleschoten und hier ist eine kurze Anleitung, wie man sie am besten verwendet:
- schneide die Vanilleschote der Länge nach auf, um die innere Vanillepaste freizulegen. Verwenden die Rückseite eines Messers oder Löffels, um sie aus der Schote zu kratzen.
- füge die Paste direkt zu flüssigen Zutaten oder Zucker hinzu
- du kannst die ganze Schote auch gemeinsam mit einer Flüssigkeit (z. B. Milch oder Sahne) erhitzen um sie zu aromatisieren