Der Strudelteig bildet die Grundlage für eine breite Palette köstlicher Rezepte. Charakteristisch für die Gebäckart des Strudels ist seine Form als gefüllte, rollenförmige Mehlspeise, deren Füllungen von süß bis herzhaft reichen können. Der hauchdünn ausgezogene Strudelteig, der kunstvoll mehrfach um die Füllung gewickelt wird, ist ein besonderes Merkmal. Dadurch erhält der fertige Strudel seine unverwechselbare Form und Beschaffenheit. Die Vielfalt der Füllungen ist beträchtlich und prägt den Geschmack ebenso wie den Namen des Strudels – von Apfelstrudel bis zu Käsestrudel oder von klassisch zu kreativ. Allerdings sollte man einige Besonderheiten rund um die Füllung beachten. Ebenso von Bedeutung ist die Wahl die richtigen Mehls.
Der Begriff “Strudel” bezeichnet nicht nur das Gebäck oder den Teig selbst, sondern auch eine bestimmte Zubereitungsart, bei der eine Füllung in eine bestimmte Teigart eingerollt wird. So gibt es Strudel-Varianten aus Quarkteig oder Kartoffelteig, die jedoch mit dem klassischen Strudelteig nicht zu verwechseln sind, da sie eigenständige spezielle Teigarten darstellen. Auch in manchen Backbüchern werden diese Begriffe nicht immer klar unterschieden. Zusätzlich wird die Thematik durch länderspezifische Bezeichnungen für Strudelteige wie Filo-, Yufka- oder Brik-Teig verkompliziert.
Neben der Vielfalt an Strudel-Varianten gibt es auch unterschiedliche Zubereitungsarten wie Backen, Dünsten oder Kochen, die jeweils ein eigenes Geschmackserlebnis hervorrufen. Trotz dieser Vielfalt folgen alle Strudelvarianten dem Grundprinzip der Strudelherstellung und zeigen die Kreativität und Tradition, die dieses Gebäck seit Jahrhunderten ausmachen.
Strudel-Varianten
Die Strudelvarianten zeichnen sich durch eine Vielfalt an Teigarten und Zubereitungsarten aus, die in verschiedenen Ländern und Kulturen ihre charakteristischen Formen angenommen haben. Der klassische Strudelteig wird allerdings aus einem Weizenteig ohne Triebmittel unter Zugabe von Öl hergestellt. Diese spezielle Rezeptur verleiht dem Teig seine einzigartige Dehnbarkeit, die es ermöglicht, ihn hauchdünn auszuziehen, was für die charakteristische Textur und das zarte Mundgefühl des Strudels entscheidend ist.
- Strudelteig ist ein Weizenteig ohne Triebmittel mit einem Anteil Speiseöl
Varianten aus anderen Teigen
Es gibt unzählige Strudelrezepte, die neben dem klassischen Strudelteig auch Teige wie Quarkteig (Topfenteig), Kartoffelteig (Erdäpfelteig), Blätterteig, Plunderteig und sogar Hefeteig als Grundlage verwenden. Jeder dieser Teige bringt individuelle Eigenschaften und Geschmacksnoten in das Gebäck ein. Streng genommen sollte man diese Variationen aber eher als strudelähnliche Gebäcke bezeichnen, denn backtechnisch ist nur der Strudel aus klassischem Strudelteig ein echter Strudel.
Internationale Varianten
Neben den regionalen Varianten gibt es auch Strudelteige mit landestypischen Bezeichnungen. Dazu zählen Brick-, Filo- und Yufka-Teig, die in verschiedenen Teilen der Welt beliebt sind und jeweils eine eigene Art der Strudelzubereitung darstellen. Trotz ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung und Backeigenschaften haben alle diese Teige die für Strudel typische dünne Konsistenz, die das Gebäck luftig und knusprig macht.
Arten der Zubereitung
Grundsätzlich kann ein Strudel entweder gebacken oder gekocht werden, wobei jede Methode ihre eigenen charakteristischen Merkmale aufweist. Unabhängig von der gewählten Zubereitungsart wird ein Strudel traditionell in Kombination mit Vanillesoße, Schlagsahne oder Eis serviert. Diese Beilagen ergänzen die Aromen des Strudels perfekt und verleihen dem Gericht eine zusätzliche Geschmacksebene und eine cremige Textur.
Gebackene Strudel
Gebackene Strudel zeichnen sich durch eine goldbraune, knusprige Kruste und ein zartes, geschichtetes Inneres aus. Diese Zubereitungsart hebt die feinen Schichten des Strudelteigs hervor und sorgt dafür, dass die Füllung saftig bleibt, während die äußeren Schichten des Gebäcks eine angenehme Textur entwickeln. Das Backen ist die gebräuchlichste Zubereitungsart dieses traditionellen Gebäcks.
Gedämpfte Strudel
In Teilen Osteuropas und auf dem Balkan wird der Strudel oft nicht gebacken, sondern gekocht, beziehungsweise gedünstet. Dabei wird der Strudel ähnlich wie Nudeln in einem großen Topf mit kochendem Wasser gegart. Besonders beliebt ist diese Methode bei Strudeln mit Käse- oder Fleischfüllung. Durch das Kochen wird der Teig weicher und erhält eine zartere Konsistenz, während die Füllung ihr Aroma voll entfalten kann. Diese Methode ist weniger verbreitet, bietet aber eine interessante Alternative für diejenigen, die eine andere Textur und ein anderes Geschmackserlebnis suchen.
Besonderheiten der Füllung
Die Füllung ist das Herzstück eines jeden Strudels und verleiht dem Gebäck seinen charakteristischen Geschmack. Während klassische Füllungen wie Apfel, Quark oder Sauerkraut seit Jahrhunderten beliebt sind, bietet die moderne Küche eine Vielzahl kreativer Varianten mit exotischen Früchten oder Gemüse. Doch nicht jede Zutat ist gleich gut geeignet und erfordert die eine oder andere Besonderheit. Zucker zum Beispiel entzieht der Füllung Wasser und erhöht damit die Gefahr, dass der Strudelteig durchweicht. Eine ausgewogene Mischung und eine sorgfältige Zubereitung sind daher das A und O für den perfekten Strudel.
Apfelfüllung
Für einen Apfelstrudel ist die Wahl der richtigen Apfelsorte entscheidend. Feste, säuerliche Äpfel wie Boskop, Elstar, Jonagold oder Cox Orange sind ideal, da sie beim Backen ihre Form behalten und eine angenehme Süße und Säure in die Füllung einbringen.
Süße Brösel
Diese Brösel, die oft aus zerkrümeltem Kuchen, Biskuit oder alternativ aus Semmelbröseln hergestellt werden, helfen, den aus der Füllung austretenden Saft aufzufangen und verhindern so ein Durchweichen des Strudelteigs. Dies ist besonders wichtig bei saftigen Füllungen wie Äpfeln oder anderen Früchten. Gleichzeitig tragen die süßen Brösel zum Gesamtaroma des Strudels bei und sorgen für eine zusätzliche Geschmacksebene.
Mehle für Studelteig
Eine Grundvoraussetzung für jeden Strudelteig ist ein kleberstarkes Mehl, da der hohe Kleberanteil dem Teig die nötige Elastizität verleiht, um ihn hauchdünn ausziehen zu können, ohne dass er reißt. In Süddeutschland wird dafür häufig Strudelmehl verwendet. Wer kein Strudelmehl zur Hand hat, kann alternativ auf griffiges Mehl, auch Dunst genannt, zurückgreifen oder Mehl und Grieß mischen. Auch ein helles Weizenmehl der Type 550 ist geeignet. Für herzhaftere Strudelvarianten kannst du auch etwas Vollkornmehl in den Teig mischen.
- verwende spezielles Strudelmehl, griffiges Mehl oder Dunst
- alternativ helles Weizenmehl der Type 550, eventuell mit etwas Griess
Herstellung eines Strudels
Die Herstellung eines perfekten Strudelteigs ist eine Kunst für sich und erfordert die wie bereits erwähnt die richtigen Zutaten sowie ein wenig Fingerfertigkeit. Profis verwenden sogar ein traditionelles Strudeltuch, ein spezielles Leinentuch, welches hilft, den Teig gleichmäßig und besonders dünn auszuziehen.
Strudelteig ausziehen
Der Teig wird aus Mehl, Wasser, einem kleinen Schuss Öl und einer Prise Salz hergestellt. Manche Rezepte enthalten auch ein Ei oder einen Schuss Essig, um die Elastizität des Teigs weiter zu verbessern. Auf einem mit Mehl bestäubten Strudeltuch oder einer herkömmlichen Backunterlage wird der Teig dann mit den Händen vorsichtig zu einem sehr dünnen Rechteck ausgezogen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um den Teig nicht zu beschädigen.
Strudel füllen
Die dickeren Ränder des Teigs werden vor dem Befüllen entfernt, um eine gleichmäßige Dicke zu gewährleisten. Die gewählte Füllung wird gleichmäßig auf einem schmalen Streifen des Teigs verteilt, dabei bleibt ein Rand frei, um den Strudel später gut einrollen zu können. Der restliche Teig wird mit Butter bestrichen. Je nach Rezept kann die Füllung auch auf dem ganzen Teig verteilt werden.
Strudel rollen und backen
Mit Hilfe des Strudeltuchs wird der Teig vorsichtig über die Füllung gerollt, bis ein kompakter Strudel entsteht. Dabei die Seitenränder über die Füllung klappen, damit er gut verschlossen ist und keine Flüssigkeit austreten kann. Der fertig gerollte Strudel wird auf ein mit Backfolie ausgelegtes Backblech gelegt, mit Butter abgestrichen und im vorgeheizten Ofen goldbraun gebacken. Die abgeschnittenen Teigränder können als kleines Backwerk, wie z.B. einem Zopf mitgebacken werden.
Strudel rollen und backen
Grundrezepte
Der klassische Strudelteig bildet eine hervorragende Grundlage für allerlei Strudel und kann je nach Geschmack und Rezept gefüllt und weiterverarbeitet werden. Alternative Teige zum Herstellen eines Strudels sind Quarkteig, Kartoffelteig, Blätterteig und Plunderteig.
Klassischer Strudelteig
- 100% Weizenmehl
- 50% Wasser
- 10% Vollei
- 10% Speiseöl, neutral
- 1% Salz
Süße Brösel
- 100% Süße Brösel oder Semmelbrösel
- 60% Flüssige Butter