Viele denken, es sei kompliziert, seinen eigenen Sauerteig herzustellen, dabei ist es ganz einfach. Du benötigst nur zwei Grundzutaten – Wasser und Vollkornmehl – und ein gehöriges Maß an Geduld. Indem man diese Zutaten mischt und einige Tage einer natürlichen Fermentation überlässt, setzt man den Sauerteigprozess in Gang. Ich habe dir eine einfache Kurzanleitung zusammengestellt, die dir bei deinem ersten Sauerteigansatz helfen soll. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der langfristige Erfolg deines Sauerteiges von seiner richtigen Lagerung, einer kontinuierlichen Pflege und der gelegentlichen Sicherung seiner Kulturen abhängt.
Erstansatz eines Sauerteigs
Um deinen Spontansauerteig anzusetzen, benötigst du am besten zwei (Weck)Gläser mit Deckel, die jedoch nicht vollständig luftdicht verschlossen werden dürfen, damit der Teig atmen kann. Befolge nun die folgende Anleitung, um deinen eigenen flüssig-geführten Sauerteig herzustellen. Du kannst ihn später durch Umzüchtung in einen anderen Sauerteig-Starter umwandeln, den du bevorzugst.
Erster Zyklus
- nimm 1 Teil Vollkornmehl und 1 Teil Wasser und gib beides in ein Glas
- verrühre Mehl und Wasser und bedecke das Glas mit einem Deckel
- lass alles zusammen für 24h in warmer Umgebung (optimal 27°C) reifen
- das Gemisch bildet allmählich Gärbläschen und wächst im Glas nach oben
Zweiter Zyklus
- nach Ablauf der 24h entnimmst du einen Esslöffel der Masse aus dem Glas
- setze nun die Masse erneut wie im ersten Zyklus an und gib aber zusätzlich den abgenommen Esslöffel des ersten Zyklus hinzu
- lass alles erneut für 12h in warmer Umgebung reifen
- das Gemisch bildet nun schneller Gärbläschen und wächst auch rascher im Glas nach oben
Weitere Zyklen
- wiederhole nun den letzten Zyklus so lange, bis sich dein Sauerteig innerhalb von 8 Stunden im Volumen verdoppelt hat
- du kannst z.B. ein Haushaltgummi um das Glas streifen um zu markieren wann sich der Teig verdoppelt hat
- je nach Qualität deines Mehls und der Reifetemperatur kann es sein, dass du insgesamt 5-8 Zyklen benötigst um einen einsatzfähigen Sauerteig herzustellen
Lagerung des Sauerteigs
Du bist der Anleitung gefolgt? Herzlichen Glückwunsch, du hast erfolgreich einen stabilen Sauerteig aus Wasser und Vollkornmehl hergestellt! Dein neues Anstellgut oder Starter wohnt ab jetzt im Kühlschrank und wartet darauf, dass du ihn für dein nächstes Backabenteuer verwendest. Wenn du mit ihm backen möchtest, entnimmst du einfach die benötigte Menge entsprechend des Backrezepts. Falls dein Sauerteig zur Neige geht oder älter als eine Woche ist, solltest du ihn auffrischen, damit die Mikroorganismen in ihm nicht absterben.
- reifer Sauerteig muss im Kühlschrank aufbewahrt werden
- er muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden
- behalte immer einen kleinen Rest zurück um ihn zu vermehren