Miso Pasten

by Brotschafterin

Miso ist ein unverzichtbarer Bestandteil der japanischen Küche, bekannt für seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und seine einzigartigen Geschmacksnuancen. Die Herstellung von Miso ist ein präziser und sorgfältiger Prozess, bei dem eine Basiszutat, oft Soja oder ein bestimmtes Getreide, mit Kōji-Pilz fermentiert wird. Diese Fermentation kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren dauern, je nach der gewünschten Geschmacksintensität und Miso-Sorte. Miso-Pasten sind in einer Vielzahl von Varianten erhältlich, die sich in Geschmack, Farbe und Textur unterscheiden, abhängig von den verwendeten Zutaten und der Fermentationszeit. Dabei können die Sorten grob nach Farbe, Geschmack oder Rohstoff kategorisiert werden, wobei jede Sorte einzigartige kulinarische Möglichkeiten bietet. Außerhalb der traditionellen Suppen und Saucen wird Miso auch in der Herstellung von Backwaren verwendet, wo es als Ersatz für Salz dient und den Teig mit einer tiefen, umami-reichen Note bereichert. 

Herstellung von Miso

Die Herstellung von Miso, unabhängig von der spezifischen Basiszutat, ist ein Prozess, der Sorgfalt und Präzision erfordert. Zunächst wird die gewählte Basiszutat, sei es Soja, Reis, Gerste oder ein anderes Getreide, gründlich gewaschen, eingeweicht und gekocht. Im nächsten Schritt wird Kōji, ein Pilz, hinzugefügt und das Gemisch unter kontrollierten Bedingungen fermentiert, um Enzyme zu produzieren, die Stärken und Proteine abbauen. Anschließend wird Salz hinzugefügt, um die Fermentation zu steuern und unerwünschte Fremdgärung zu unterdrücken. Das Gemisch wird dann für eine Dauer, die von der spezifischen Miso-Sorte abhängt, fermentiert, wobei es regelmäßig umgerührt wird, um eine gleichmäßige Fermentation zu gewährleisten. Dies kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren reichen. Schließlich wird die fertig fermentierte Masse zu einer Paste verarbeitet, die in der Küche vielseitig einsetzbar ist, etwa in Suppen, Saucen und Marinaden. Jede Miso-Sorte hat ihre eigenen spezifischen Proportionen und Fermentationszeiten, die dem Endprodukt seinen einzigartigen Geschmack, seine Textur und seine Farbe verleihen. Da Miso sehr salzig ist, sollte man beim Würzen von Gerichten darauf achten, nicht zu viel Salz hinzuzufügen.

Varianten von Miso

Miso-Pasten gibt es in einer Vielzahl von Geschmacksrichtungen und Farbvariationen. Typischerweise werden sie nach Farbe, nach Geschmack oder nach verwendeten Zutaten eingeteilt. Sich in der Vielfalt der Miso-Varianten zurechtzufinden, kann für Europäer manchmal eine Herausforderung sein. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass eine intensivere und dunklere Farbe meist auch einen kräftigeren Geschmack mit sich bringt.

Nach Farbe

Die unterschiedlichen Farben von Miso resultieren aus den Variationen in der Zusammensetzung der Zutaten, dem Fermentationsprozess und der Fermentationszeit. Weißes und gelbes Miso sind sehr mild im Geschnmack und haben eine süßliche Note. Die dunkleren Sorten schmecken salziger und besitzen einen intensiven Umami-Geschmack.

  • Shiro Miso – weiß
  • Shinshu Miso – gelb
  • Aka Miso – rot
  • Kuro Miso – schwarz

Nach Geschmack

Miso-Pasten können auch nach ihrem Geschmacksprofil in süße und scharfe Pasten eingeteilt werden. Um eine möglichst süße Paste zu erhalten, wird bei der Herstellung in der Regel eine größere Menge Reis oder Gerste verwendet, wodurch während der Fermentation mehr Zucker entsteht. Scharfe Pasten werden dagegen mit einem höheren Anteil an Sojabohnen durch eine längere Fermentation hergestellt, was zu einem schärferen Geschmack führt.

  • Kara Miso – scharf
  • Ama Miso – süß

Nach Zutat

Jede Miso-Paste, die nach ihrem Hauptrohstoff klassifiziert wird, hat ihren eigenen einzigartigen Geschmack und ihre eigene Textur, und jede Sorte hat ihre eigenen kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten. Die Wahl des richtigen Miso hängt vom jeweiligen Gericht und dem gewünschten Geschmacksprofil ab. Das Experimentieren mit verschiedenen Miso-Sorten, abhängig von den verwendeten Rohstoffen, kann zu einem einzigartigen und schmackhaften kulinarischen Erlebnis führen.

  • Mame, Hatcho und Tamari Miso – Sojabonen
  • Mugi Miso – Gerste
  • Kome und Saikyo Miso – Reis
  • Genmai Miso – Naturreis
  • Moromi Miso – Weizen
  • Nattu Miso – Malz und Ingwer
  • Soba Miso – Buchweizen
  • Taima Miso – Hanfsamen
  • Sotetsu Miso – Pseudogetreide
  • Hadakamugi Miso – Roggen
  • Gokoku Miso – 5-Getreide
  • Awase Miso – Mischung verschiedener Sorten

Miso in Backwaren

Obwohl Miso hauptsächlich in der japanischen Küche für Suppen, Soßen und Marinaden verwendet wird, hat es auch einen verdienten Platz in der Welt der Backwaren. Die Fähigkeit von Miso, Salz zu ersetzen, bereichert Backwaren mit einer zusätzlichen Geschmackstiefe und einer Umami-Note, die sonst nur schwer zu erreichen wäre. Insbesondere in Sauerteigbroten kann Miso nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch die Gärung positiv beeinflussen. Die im Miso enthaltenen Enzyme helfen bei der Umwandlung von Stärke in Zucker und fördern so den Gärprozess. Das Ergebnis ist ein Brot, das nicht nur saftiger und aromatischer ist, sondern auch ein vollmundigeres Geschmacksprofil aufweist. Die Verwendung von Miso in Backwaren eröffnet eine Welt kulinarischer Möglichkeiten und erlaubt das Experimentieren mit verschiedenen Miso-Sorten und ihren einzigartigen Geschmacksnuancen.

Miso-Sesam-Brot

Brot mit Misopaste und Sesamsaat

Um die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der zahlreichen Miso-Pasten zu demonstrieren, möchte ich dir das Miso-Sesam-Brot ans Herz legen. Die Kombination von Miso und Sesam verleiht diesem Brot einen kräftigen, nussigen Geschmack und eine wunderbar goldene Kruste. 

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