Sternanis mit seinem charakteristischen sternförmigen Aussehen und intensiven Aroma ist ein weltweit verwendetes Gewürz. Im Handel werden zwei Arten von Sternanis angeboten. Den echten Sternanis, der seinen botanischen Ursprung in China und Vietnam hat, und den japanischen Sternanis, der jedoch giftig ist und meist nur zu Dekorationszwecke verwendet wird.
In der Verwendung wird Sternanis sowohl in ganz als auch gemahlen verwendet. Sein süß-würziges Aromaprofil, das oft mit Lakritz verglichen wird, macht ihn zu einer beliebten Zutat in vielen Backwaren. Vor allem in der Weihnachtsbäckerei verfeinert er Gebäcke wie Lebkuchen und Pfefferkuchen. Auch in Gewürzmischungen spielt Sternanis eine wichtige Rolle. Er ist ein wichtiger Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürz-Pulvers und wird in vielen anderen asiatischen Gewürzmischungen verwendet.
Auch in der Medizin spielt Sternanis eine Rolle, insbesondere in der traditionellen chinesischen Medizin, wo er wegen seiner verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften geschätzt wird. Außerdem ist Sternanis eine Quelle für Shikimisäure, die in der Pharmazie, unter anderem zur Herstellung des antiviralen Medikaments Tamiflu, verwendet wird.
Botanik und Herkunft
Sternanis, botanisch bekannt als Illicium verum, gehört zur Familie der Schisandraceae. Er ist die Frucht eines immergrünen Baumes, der in den gemäßigten und subtropischen Regionen Asiens, insbesondere in China und Vietnam, beheimatet ist. Die Hauptanbaugebiete für Sternanis sind die südlichen Provinzen Chinas und die nördlichen Regionen Vietnams. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre einzigartige sternförmige Frucht aus, die sowohl in der Küche als auch in der traditionellen Medizin verwendet wird. Jeder “Stern” besteht aus mehreren (meist acht) spitzen Segmenten, die jeweils einen glänzenden Samen enthalten.
Anis und Sternanis sind übrigens zwei verschiedene Gewürze, die zwar ähnlich schmecken, aber von verschiedenen Pflanzen stammen. Anis ist die Frucht der Anispflanze, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört und im östlichen Mittelmeerraum und in Südwestasien beheimatet ist. Obwohl Anis und Sternanis ein vergleichbares Aroma aufweisen, sind sie nicht austauschbar, da ihre Geschmacksnoten unterschiedlich intensiv sind und sie sich in ihrer Würze unterscheiden.
Aromaprofil von Sternanis
Sternanis hat einen ausgeprägten süßlichen und zugleich scharfen Geschmack. Sein Aroma ist intensiv und anhaltend, was ihn zu einem dominierenden Gewürz macht. Der Geschmack ähnelt dem von Lakritze, was hauptsächlich auf die Verbindung Anethol zurückzuführen ist. Anethol kommt auch in Anis und Fenchel vor und verleiht diesen Gewürzen ein ähnliches Aroma. Neben dem Geschmack ist auch der Duft des Sternanis bemerkenswert, weshalb er häufig in der Parfümerie und Aromatherapie verwendet wird.
- hat einen intensiv süß-würzigen Geschmack mit Anklängen von Lakritz
- es ist ein Fruchtgewürz aus der Familie der Schisandraceae
- verwendet werden die sternförmigen Früchte, die jeweils einen Samen enthalten
- Hauptaromastoff ist Anethol, das ein lakritzähnliches Aroma verleiht
Zubereitung von Sternanis
Zusammengefasst ist Sternanis ein sehr aromatisches Gewürz, das sowohl ganz als auch gemahlen verwendet werden kann. Sein Aroma ist sehr intensiv. Es ist daher wichtig, ihn in Maßen zu verwenden, um zu vermeiden, dass er andere Aromen in einem Gericht überdeckt. Ganze Früchte werden häufig in Gerichten verwendet, die eine längere Garzeit benötigen, wie z. B. Schmorgerichte, Suppen und Flüssigkeiten wie Glühwein. Sie werden normalerweise gegen Ende der Garzeit entfernt, da sie ihr intensives Aroma während des Kochens abgeben. In gemahlener Form ist Sternanis ein häufiger Bestandteil von Gewürzmischungen wie dem chinesischen Fünf-Gewürz-Pulver. Um das volle Aroma des Sternanis zu erhalten, können die ganzen Früchte vor der Verwendung leicht angeröstet werden. Sternanis verträgt sich gut mit Gewürzen wie Zimt, Nelken und Fenchel und wird daher häufig in Kombination mit diesen verwendet.
Sternanis-Arten
Sternanis wird in zwei Hauptsorten angebaut, die sich in Herkunft, Verwendung und Sicherheit deutlich unterscheiden.
Der echte Sternanis (Illicium verum) stammt hauptsächlich aus China und Vietnam. Seine charakteristische sternförmige Schote enthält in jeder ihrer acht Spitzen einen Samen. Dieses Gewürz ist bekannt für sein starkes, süßliches Aroma, das an Lakritz erinnert, und wird in einer Vielzahl von kulinarischen Zusammenhängen verwendet. Von der chinesischen Fünf-Gewürze-Mischung bis hin zu Suppen, Eintöpfen und aromatisierten Getränken ist der echte Sternanis eine beliebte Zutat in der asiatischen Küche. Er wird auch in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet.
Im Gegensatz dazu steht der Japanische Sternanis, auch Illicium anisatum genannt, der in Japan und Teilen Koreas beheimatet ist. Dieser Sternanis ähnelt äußerlich dem echten Sternanis, ist aber wegen seines Gehalts an neurotoxischen Verbindungen giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Der japanische Sternanis wird hauptsächlich zu Dekorationszwecken und in der Parfümerie verwendet, kann aber bei versehentlichem Verschlucken schwere Gesundheitsschäden verursachen.
Sternanis in der Medizin
Sternanis hat eine lange Tradition in der medizinischen Anwendung, insbesondere in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In der TCM wird er häufig zur Behandlung von Verdauungsstörungen und zur Appetitanregung eingesetzt. Außerdem wird ihm eine Rolle bei der Linderung der Symptome von Atemwegserkrankungen zugeschrieben. Ein besonders interessanter Aspekt des Sternanis ist seine Rolle in der pharmazeutischen Industrie. Sternanis ist eine Hauptquelle für Shikimisäure, eine Schlüsselkomponente bei der Herstellung des antiviralen Medikaments Tamiflu. Tamiflu wird zur Behandlung und Vorbeugung von Influenza eingesetzt und ist ein wichtiges Medikament bei der Bekämpfung von Grippeepidemien.
Sternanis in Backwaren
Sternanis mit seinem unverwechselbaren, süßlich-würzigen Aroma, das an Lakritz erinnert, ist ein beliebtes Gewürz, das in verschiedenen Regionen der Welt verwendet wird. In Europa wird Sternanis traditionell in der Weihnachtsbäckerei verwendet. In Deutschland findet man ihn im Lebkuchen, einem Gewürzkuchen, der besonders in der Weihnachtszeit beliebt ist. In Frankreich ist er Bestandteil des Pain d’épices, eines Gewürzbrotes, das dem deutschen Lebkuchen ähnelt und häufig in der Weihnachtszeit gegessen wird. In Italien hingegen wird der Sternanislikör Sambuca gelegentlich in traditionellen Kuchen- und Plätzchenrezepten verwendet, um den Backwaren ein feines Lakritzaroma zu verleihen.
Elisenlebkuchen
Der Elisenlebkuchen ist ein Lebkuchen, der traditionell im Nürnberger Umland hergestellt wird. Sternanis verleiht dem Elisenlebkuchen ein charakteristisches, süß-würziges Aroma, das gut mit den anderen Gewürzen und den vielen Nüssen in der Rezeptur harmoniert. Zum Rezept…
Sternanis in Gewürzmischungen
Sternanis ist im asiatischen Raum ein wichtiger Bestandteil von Gewürzmischungen. Als chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver, das typischerweise auch Szechuanpfeffer, Zimt, Fenchelsamen und Nelken enthält, verleiht er in der chinesischen Küche Fleischgerichten und Marinaden eine würzige Note. In indischen Masalas verleiht er der Mischung Wärme und Tiefe. In Vietnam ist Sternanis ein Hauptbestandteil der Gewürzmischung für Pho, wo er zusammen mit Gewürzen wie Zimt und Nelken der Brühe ihren unverwechselbaren Geschmack verleiht. Aber auch in der europäischen Küche wird Sternanis verwendet, um insbesondere Gewürzmischungen für Weihnachtsgebäck zu verfeinern.
Fünf-Gewürze-Pulver
Die Kombination von Kardamom mit anderen Lebkuchengewürzen wie Zimt, Nelken und Sternanis ergibt ein komplexes, warmes Aroma. Dieses Aroma ist ideal für die Zubereitung von traditionellem Weihnachtsgebäck und verleiht ihm seinen typischen Geschmack. Zum Gewürz…
Lebkuchengewürz
Sternanis ist in der Weihnachtszeit besonders beliebt, da sein warmes, volles Aroma als typisch für diese Jahreszeit gilt. Er findet sich nicht nur im traditionellen Lebkuchen, sondern auch in anderen weihnachtlichen Backwaren, Getränken wie Glühwein oder sogar in der Dekoration. Zum Gewürz…