Mehle selbst Mahlen

Vom Korn zum Vollkornmehl

by Brotschafterin

Das Mahlen von Mehl zu Hause wird immer beliebter, denn es bietet viele Vorteile gegenüber dem Kauf von industriell hergestelltem Mehl. Zum einen sind Getreidekörner viel länger haltbar als gekauftes Mehl und selbst gemahlenes Mehl enthält alle Bestandteile des Korns ohne Zusatz von Mehlbehandlungsmitteln. Zum anderen ermöglicht das Mahlen zu Hause die Verwendung verschiedenster Getreidesorten wie Einkorn, Gelbkorn oder Champagnerroggen. Diese können in der eigenen „Kornkammer“ gelagert werden und garantieren eine große Auswahl an gesunden und schmackhaften Mehlsorten, da das Getreide bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar ist.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Mahlen von Mehl wissen musst. Ich gehe auf die Wahl der richtigen Getreidemühle, den Mahlvorgang, die Auswahl des Mahlgutes und die Mehlreife nach dem Mahlen ein. Mit diesen Tipps und Tricks bist du bestens gerüstet, um dein eigenen Mehl herzustellen.

Die Getreidemühle

Die Wahl der richtigen Getreidemühle ist entscheidend für den Erfolg beim Mahlen zu Hause. Mühlen unterscheiden sich in Leistung, Material, Lautstärke und Mahlgradeinstellung. Achte darauf, dass du eine Mühle wählst, die deinen Bedürfnissen entspricht und für das Mahlen der gewünschten Getreidesorten geeignet ist. Meist wird die Leistung der Mühle in Kilogramm Mehl pro Stunde angegeben. Steinmahlwerke eignen sich für das Mahlen von Getreidekörnern, während Metallmahlwerke sowohl für Getreide als auch für Ölsaaten geeignet sind. Jedes Material hat seine eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Langlebigkeit, Reinigung und Mehlqualität.

Der Mahlvorgang

Um Mehl zu mahlen, müssen die Körner zunächst aufgebrochen und dann weiter zermahlen werden. Dazu sind mehrere Mahlvorgänge notwendig. Zwischen den einzelnen Mahlvorgängen wird das bereits feine Mehl ausgesiebt und die noch zu groben Bestandteile, die Kleie (Rückstände von Schale und Keimling) erneut gemahlen. Auf diese Weise lässt sich die Feinheit des Mehls genau bestimmen.

Während des Mahlvorgangs ist es wichtig, die Temperatur des Mehls im Auge zu behalten. Eine zu hohe Temperatur kann die Backfähigkeit des Mehls beeinträchtigen. Wähle eine niedrigere Umdrehungszahl und ein gröberes Mahlgut, um weniger Hitze zu erzeugen. Bei größeren Mengen das Mahlwerk abkühlen lassen, um eine Überhitzung zu vermeiden.

  • kontrolliere während des Mahlvorgangs die Temperatur des Mehls
  • mache wenn nötig Mahlpausen und lass die Mühle abkühlen

Das Mahlgut

Je nach Mühle können verschiedene Getreidesorten, glutenfreie Alternativen und sogar Ölsaaten gemahlen werden. Beachten allerdings die Herstellerangaben deiner Mühle und verwenden zum Mahlen von Ölsaaten nur Mahlwerke aus Metall, da Mahlwerke aus Stein beschädigt werden können. Feuchtes oder öliges Mahlgut könnte das Mahlwerk verkleben. 

Die Mehlreife

Nach dem Mahlen sollte das Mehl für wenige Wochen „reifen“ bevor es zum Backen verwendet wird. Dadurch können biochemische Prozesse ablaufen, die sich positiv auf die Backeigenschaften auswirken. Im Gegensatz zu industriell hergestelltem Mehl, das oft Mehlbehandlungsmittel enthält, kann selbst gemahlenes Mehl auf natürliche Weise reifen. Das Mehl sollte hierfür kühl und trocken gelagert werden. Du kannst aber auch ähnlich wie die Industrie mit natürlichen Backmitteln, wie beispielsweise Vitamin C, nachhelfen. Möchtest du das Mehl „nur“ zum Ansetzen eines Sauerteiges verwenden, muss es nicht extra reifen lassen, da alle wichtigen Bestandteile, die den Mikroorganismen als Nahrung dienen bereits freigesetzt wurden.

  • frisch gemahlenes Mehl sollte nach einer Mehlreife verarbeitet werden
  • nutze ggf. natürliche Backmittel zur Verbesserung deines Mehls
  • frisch gemahlenes Mehl ist optimale Nahrung für deinen Sauerteig

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