Kardamom zählt zu den teuersten Gewürzen der Welt und wird in seinem Wert oft nur von Safran und Vanille übertroffen. Der hohe Preis ist auf den hohen Arbeitsaufwand bei der Ernte und auf das reichhaltige Aromaprofil zurückzuführen, das Kardamom zu einer begehrten Zutat. Es gibt zwei Hauptsorten von Kardamom: grünen und schwarzen Kardamom. Beide werden in Form von geschlossenen Kapseln oder als Samen verkauft und müssen entsprechend verarbeitet werden. Kardamom hat seine botanischen Ursprünge in Südindien, Sri Lanka und Guatemala, wobei jede Region ihre eigenen charakteristischen Sorten hervorbringt. Besonders bekannt ist Kardamom für seine Verwendung in skandinavischen Backwaren und in der Weihnachtsbäckerei, wo sein unverwechselbares Aromaprofil dem Gebäck eine besondere Note verleiht. Im Nahen Osten wird Kardamom traditionell für die Zubereitung von Kardamomkaffee verwendet, einem Getränk, das häufig als Gastgeschenk angeboten wird. Sein erstaunliches Aroma macht Kardamom auch zu einer beliebten Zutat in vielen Gewürzmischungen, wo er den Geschmack durch seine einzigartige aromatische Komplexität bereichert.
Botanik und Herkunft
Kardamom gehört zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und ist eng mit anderen bekannten Gewürzen wie Ingwer und Curcuma verwandt. In der Welt der Gewürze gibt es zwei Hauptarten von Kardamom: Elettaria, auch bekannt als grüner Kardamom, und Amomum, oft als brauner oder schwarzer Kardamom bezeichnet. Grüner Kardamom ist klein, hat ein helles, fast zitroniges Aroma und wird häufig in südasiatischen und skandinavischen Gerichten verwendet. Schwarzer Kardamom, größer und mit dunklerer Schale, hat ein kräftigeres, rauchiges Aroma und wird häufig in herzhaften Gerichten der indischen und nahöstlichen Küche verwendet. Ursprünglich stammt Kardamom aus Südasien, wo er vor allem in Indien, Sri Lanka und Nepal vorkommt. Heute hat sich sein Anbau weit über diese Regionen hinaus bis in tropische Länder wie Guatemala und Tansania ausgedehnt. Diese weltweite Verbreitung zeugt von seiner Beliebtheit und Vielseitigkeit in der kulinarischen Welt.
Aromaprofil von Kardamom
Grüner Kardamom zeichnet sich durch ein sehr aromatisches, süßliches und gleichzeitig leicht scharfes Aroma aus. Er gilt als eines der vielseitigsten Gewürze und wird sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten verwendet. Im Gegensatz dazu steht der schwarze Kardamom, der ein intensiveres, deutlich rauchiges Aroma besitzt. Er wird vor allem in herzhaften Gerichten verwendet, wo sein kräftiges Aroma besonders gut zur Geltung kommt und den Speisen eine markante Geschmacksnote verleiht.
- hat einen würzig-süßen und leicht scharfen und rauchigen Geschmack
- ist ein Samengewürz aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae)
- man verwendet vor allem seine Saat, die innerhalb der Kapseln zu finden ist
- Hauptaromastoff ist das ätherische Öl, das unter anderem die Komponenten Cineol und Terpinylacetat enthält
Zubereitung von Kardamom
Bei der Verwendung von Kardamom gibt es verschiedene Methoden, um unterschiedliche Geschmacksintensitäten und -nuancen zu erzielen. Die Samen können gemahlen oder direkt in die Speisen gegeben werden, was einen intensiven Geschmack ergibt. Alternativ können die ganzen Kapseln mitgekocht und vor dem Servieren entfernt werden. Diese Methode verleiht den Gerichten ein subtileres Aroma und je nach Sorte eine rauchige Note. Wegen des intensiven Geschmacks empfiehlt es sich, Kardamom sparsam zu verwenden. Ganze Kapseln werden zu Beginn des Kochvorgangs zugegeben, gemahlene Samen vor Ende der Kochzeit, damit sich das Aroma voll entfalten kann. Um das Aroma des Kardamoms noch zu verstärken, können die Kapseln vor der Verwendung trocken geröstet werden.
Kardamomsorten
Im Handel findet man meist die geschlossenen, getrockneten Fruchtkapseln des Kardamoms. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen grünem Kardamom und schwarzem Kardamom. Grüner Kardamom ist für sein süßliches, intensives Aroma bekannt, während schwarzer Kardamom ein rauchiges, herbes Aroma hat und oft in herzhaften Gerichten verwendet wird. Eine interessante Variante ist der weiße Kardamom, der eigentlich gebleichter grüner Kardamom ist. Ein wichtiges Qualitätsmerkmal von Kardamom ist die Dicke der Kapseln: Je dicker die Kapseln sind, desto mehr Samen enthalten sie und desto hochwertiger ist der Kardamom. Es ist auch möglich, Kardamomsaat ohne Kapseln zu kaufen, eine Alternative für diejenigen, die das Gewürz in seiner reinen Form bevorzugen.
Grüner Kardamom
Schwarzer Kardamom
Kardamomsaat
Kardamomkaffee
Im Nahen Osten hat die Verwendung von Kardamom zum Würzen von Kaffee eine lange Tradition. Dieser speziell zubereitete Kaffee ist weithin für sein reiches Aroma und seinen unverwechselbaren Geschmack bekannt. Kardamom verleiht den Röstaromen von Getränken wie Kaffee, aber auch von Kakao und Schokolade eine einzigartige würzige Note. Interessanterweise wirkt Kardamom auch dem bitteren Geschmack entgegen, was zu einem ausgewogeneren und angenehmeren Geschmackserlebnis führt.Darüber hinaus gilt Kardamom in einigen Kulturen als Symbol der Gastfreundschaft. Das Anbieten von Tee oder Kaffee mit Kardamom gilt als traditionelle Willkommensgeste. Dies unterstreicht die Bedeutung von Kardamom nicht nur als Gewürz, sondern auch als Element der Gastfreundschaft.
Kardamom in Backwaren
Obwohl Kardamom ursprünglich aus Südasien stammt, ist er aus skandinavischen Backwaren nicht mehr wegzudenken. Vor allem in traditionellen Brot- und Kuchenrezepten wie dem schwedischen “Kardemummabullar” (Kardamombrot) spielt Kardamom eine zentrale Rolle. In der skandinavischen Küche wird das Gewürz wegen seiner Fähigkeit geschätzt, Backwaren einen einzigartigen warmen und würzigen Geschmack zu verleihen. Die Verbreitung und Beliebtheit von Kardamom in der skandinavischen Küche ist ein interessantes Phänomen, das sowohl historische als auch kulturelle Gründe hat. Einer der Hauptgründe für seine Beliebtheit in Skandinavien ist der historische Gewürzhandel. Im Mittelalter waren die skandinavischen Länder durch die Hanse, einen mächtigen Handels- und Städtebund in Nordeuropa, eng mit dem übrigen Europa und darüber hinaus verbunden. Durch diesen Handelsbund hatten die skandinavischen Länder Zugang zu exotischen Gewürzen, darunter auch Kardamom. Kardamom wurde aus seiner Heimat in Südasien importiert und war wegen seiner Seltenheit und seines exotischen Geschmacks sehr begehrt.
Wie in Skandinavien fand Kardamom seinen Weg in die deutsche Weihnachtsbäckerei. Auch hier spielten Gewürzhandelsrouten quer durch Europa eine wichtige Rolle. Deutschland, das im Zentrum dieser Handelsrouten lag, profitierte von einem reichen Zugang zu exotischen Gewürzen. Kardamom wird daher häufig in traditionellem Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen, Stollen oder Spekulatius verwendet. In diesen Gebäcken sorgt er für eine zusätzliche Geschmackstiefe und verfeinert die typischen Weihnachtsaromen. Seine einzigartige Mischung aus Süße und Schärfe macht ihn zu einer unverzichtbaren Zutat für viele festliche und süße Rezepte.
Skolebollar
“Skolebollar” sind traditionelle norwegische Sschulgebäcke, die sich durch ihren einzigartigen Geschmack auszeichnen. , welcher dem Einsatz von Kardamom zuzuschreiben ist. Dieses Aroma ergänzt hervorragend ihre Vanillecremefüllung und die glasierte Oberfläche, die oft mit Puderzucker und Kokosraspeln verziert wird. Zum Rezept…
Elisenlebkuchen
Für dieses Gebäck wird eine Gewürzmischung verwendet, die typische Gewürze wie Zimt, Nelken, Ingwer, Muskatnuss und Kardamom enthält. Der Kardamom fügt eine leicht zitronige und würzige Note hinzu, die die Tiefe und Komplexität der anderen Gewürze ergänzt und das reiche Nussaroma des Elisenlebkuchen hervorhebt. Zum Rezept…
Kardamom in Gewürzmischungen
Kardamom ist eine Schlüsselzutat in vielen internationalen Gewürzmischungen und trägt mit seiner einzigartigen Geschmackspalette zur Verfeinerung einer Vielzahl von Gerichten bei. Im arabischen Baharat verleiht Kardamom Fleischgerichten und Eintöpfen eine ausgewogene Würze. Im nordafrikanischen Ras el Hanout verleiht er eine exotische Note, in indischen Masalas wie Garam Masala sorgt er für Wärme und Tiefe. Im äthiopischen Berbere ergänzt Kardamom die reichen und oft scharfen Aromen und im persischen Advieh sorgt er für eine subtile Süße. Nicht zuletzt ist Kardamom ein wesentlicher Bestandteil traditioneller Weihnachtsgewürze, wo er festliches Gebäck wie Lebkuchen und Stollen aromatisiert.
Lebkuchengewürz
Die Kombination von Kardamom mit den anderen Gewürzen des Lebkuchengewürzes, wie Zimt, Nelken und Sternanis, bildet ein komplexes und warmes Aroma. Dieses Aroma ist ideal für die Zubereitung von traditionellen Weihnachtsgebäcken und verleiht ihnen ihren typischen Geschmack. Zum Gewürz…
Masalas
Masalas sind eine Gruppe von Gewürzmischungen, die in der indischen und südasiatischen Küche weit verbreitet sind. Sie variieren stark in ihrer Zusammensetzung. Kardamom ist oft ein wichtiger Bestandteil vieler Masalas, insbesondere von Garam Masala, einer der bekanntesten Mischungen. Zum Gewürz…
Ras el hanout
Ras el Hanout ist eine berühmte Gewürzmischung aus dem nahen Osten. Der Name bedeutet wörtlich “Kopf des Ladens”, was bedeutet, dass es sich um eine Mischung der besten Gewürze handelt, die ein Händler zu bieten hat. Die Zusammensetzung kann stark variieren, enthält aber immer Kardamom. Zum Gewürz…